Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts von Anna Lena Kleinfeldt

Blindheit im Allgemeinen ist jedem von uns bekannt, doch was wissen wir wirklich darüber?
Wie verhaltenwir uns richtig im Umgang mit einer/-m Betroffenen/-m?

Diese und noch weitere Fragen kamen mir in den Kopf, als ich anfing, mich ausgiebig mit diesem Thema zu beschäftigen. Im Laufe meiner Recherche wurde mir bewusst, wie wenig wir eigentlich über das Blindsein oder allgemein Blindheit wissen und wie wenig wir Betroffene in unsere stark visuelle Welt miteinbeziehen.

Wenn man durch die Straßen läuft, kann man sich vor visuellen Eindrücken kaum retten, doch dass all das für unsere blinden Mitmenschen unsichtbar bleibt, vergisst man oft.

Das Konzept hinter diesen beiden Büchern beruht auf der Idee einer Interaktion zwischen einer Blinden und einer sehenden Person, um ein neues Bewusstsein und Verständnis für das Gegenüber zu schaffen. Die im Buch zusammengestellten Fragen werden abwechselnd dem jeweiligen Gegenüber gestellt.

Zum Prozess

Nach mehreren unbezahlbaren Angeboten, immer mehr anhäufenden Absagen und immer kürzer werdender Zeit, musste ich nun eine andere Lösung finden wie ich meinen Buchinhalt und alles drum herum prägen kann.

Somit bestellte ich mir eine Brailletafel, womit man selbst prägen kann. Dass ich den ganzen Text spiegelverkehrt und jeden Punkt einzeln prägen muss, habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht bedacht. Knapp 60 Doppelseiten plus Cover etc. Letztendlich bin ich jedoch froh, dass ich es nicht drucken lassen habe, da ich nun auch das Braillealphabet lesen und setzen kann, was mich dem ganzen noch näher gebracht hat.

Über Anna


Aufgewachsen und geboren bin ich in einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein direkt am Stadtrand von Hamburg. Ich lebe somit im perfekten Mittelmaß aus Großstadt- und Dorfleben.

Im Oktober 2017 habe ich angefangen an der Design Factory zu studieren. Während dieser Zeit habe ich meinen Fokus auf Editorial, Buchgestaltung und vor allem Typografie gelegt.

In meiner Gestaltung lege ich immer sehr viel Wert darauf das Haptik, Inhalt und Thema eine Einheit bilden, aber auch für sich alleine stehen.