Insight
ein Kurzfilm zum Thema Isolation von Björn Löser
Die Tür schließen und alles hinter sich lassen. Es ist eine Vorstellung, die für mich fast sinnbildlich für die inzwischen fast zwei Jahre der Pandemie steht. Doch genau in dieser Zeit hat alles für mich angefangen:
Anfang März bin ich mit meiner Freundin nach Hamburg gezogen, eine
Stadt, die für mich Freiheit, Leben und Connection, passend zu unserem Anschlussmotto bedeutet. Wir gehörten zu den Ersten in Hamburg, die sich in Quarantäne begeben mussten und dies in einer Zeit, in der noch niemand genau wusste, was das überhaupt zu bedeuten hatte. In den ersten Tagen bemerkten wir keinen Unterschied, mit Ausnahme von weniger Bewegung. Doch mit der Zeit führten selbst Kleinigkeiten zu Streiterin, da wir uns auf engem Raum nicht wirklich aus dem Weg gehen konnten. Einen Ausweg gab es nicht.
Auch die Krise des Krieges in der Ukraine zeigt uns, welche Relevanz das Thema Isolation hat. Es weist uns, unter welchem Bedingungen die Menschen gezwungen sind, sich in Sicherheit zu bringen und jeden Tag mit der Angst zu leben, nicht zu wissen, wie es weitergeht.


Am 20.04.2020 habe ich meine ersten Skizzen und Ideen, 2 Wochen nach meiner Quarantäne, verfasst. Ich wollte alles möglichst dunkel und kühl gestalten, so dass man sich gut in die Szenerie hineinversetzen kann. Um diese möglichst greifbar zu machen, wollte ich das Wohnzimmer durch einen staubigen Keller oder Bunker ersetzen, und anstatt Freund und Freundin eine familiäre Verbindung erzeugen, in Form von Bruder und Schwester. Mit der Zeit entwickelte ich diese Geschichte, und meine Vorstellungen wurden in einem Treatment verfasst, einem Dokument, das das Gesamtkonzept schnell und einfach erklärt.

Das Treatment war für den nächsten Schritt von entschiedener Bedeutung. Meine Traumlocation war ursprünglich der Landschaftspark in Duisburg, doch nach mehrmaligen Rechnen und unter Betracht meines begrenzten Budgets wurde mir leider sehr schnell klar, dass dies nicht realisierbar war. Eines Tages kam meine Freundin mit einem Zeitungsartikel aus der MOPO nach Hause, in dem Falko Droßmann vor einer Bunkertür unter der Reeperbahn posierte. Mit meinem Treatment schrieb ich ihn sofort an und bekam sehr schnell eine Einladung zur Besichtigung des genannten Bunkers. Mir war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht bewusst, dass der gesamte S-Bahnhof Reeperbahn früher als Bunker genutzt wurde, so dass wir uns „nur“ als abgesonderten Bereich die Badezimmer angucken konnten. Zu unserem Glück gab es einen weiteren Bunker, den wir besichtigen konnten, unter dem Hachmannplatz (Direkt beim Hauptbahnhof Hamburg) Dieser stellte sich als perfekte Filmlocation dar. Zu unserem Glück durften wir durch die Unterstützung der Stadt Hamburg, Falko Droßmanns und Pierre Lösch den Bunker kostenlos für unsere Dreharbeiten nutzen.


Um den Drehtag bestmöglich zu planen und für jeden im Ablauf ersichtlich zu machen, habe ich für die drei Drehtage jeweils eine Tagesdisposition zusammengestellt. Eine Tagesdisposition ist ein Dokument, in dem alles Notwendige, vom Drehplan, über die Aufgabenliste, bis zum Equipment- und der Requisitenliste alles aufgeführt ist.

über Björn
Moin!
Mein Name ist Björn Löser, ich bin 24 Jahre alt und bin Hamburger. Schon während der Schulzeit habe ich die Leidenschaft Zeichnen für mich entdeckt und nach meinem Abitur angefangen, Kommunikationsdesign an der „Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direction“ (HAK) zu studieren. Durch meine erste eigene Kamera bin ich sehr schnell zum Filmbereich gekommen und habe mich 2019 selbständig gemacht. Anfang 2020 musste die HAK leider schließen, so dass mein Weg an der „Design Factory International“ weiterging. Ich spezialisierte mich über die Zeit weiter auf Film und Animation und baute nebenbei meine Selbständigkeit weiter aus.
In Zukunft möchte ich Werbefilme in Filmproduktionen drehen und mich neuen Herausforderungen stellen.
das Kino in der DFI






